Die meisten der etwa 1.000 CODESYS-kompatiblen Industriesteuerungen basieren auf ARM- oder Intel-Architekturen. Darüber hinaus unterstützen die Kemptener Spezialisten für Automatisierungssoftware auch weitere Plattformen für branchenspezifische und regionale Zielmärkte.
Neu ist die Unterstützung der aktuellen LoongArch-CPUs des chinesischen Herstellers Loongson. Das Produktangebot umfasst einen integrierten Compiler im CODESYS Development System, mit dem Anwender per Mausklick ausführbaren Code aus ihrer IEC-61131-3-Applikation erzeugen. Für Gerätehersteller steht das dazu passende Laufzeitsystem CODESYS Control unter Linux zur Verfügung. Es lässt sich nahezu ohne Zusatzaufwand in die Zielhardware einbetten. Alle in CODESYS bekannten Funktionen werden vom System unterstützt, beispielsweise die Verwendung von Feldbussen mit den integrierten Konfiguratoren sowie den zugehörigen Protokollstacks in Form von plattformunabhängigen Bibliotheken. Weitere verfügbare Funktionen im freigegebenen Produkt: Die Visualisierung per Webbrowser oder über einen zusätzlichen Low-Level-Treiber auch auf integrierten Displays, sowie die Unterstützung von Motion-, CNC- und Robotikfunktionen. Aufgrund der Leistungsdaten der LoongArch-CPU lassen sich Anwendungen auf dem Niveau von Industrie-PCs realisieren.
Mit dem CODESYS Control Runtime Toolkit für die LoongArch-CPUs realisieren Gerätehersteller die Unterstützung entsprechender Plattformen. Die Freigabe der Plattform ist für Anfang 2023 vorgesehen. Mittelfristig wird auch eine kompatible SoftSPS im CODESYS Store erhältlich sein, mit der Anwender die Systemintegration auf Geräteplattformen mit LoongArch-CPUs selbst vornehmen können.